Vereinsgeschichte
Vereinsgeschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wolkersdorf
Im Deutschen Reich, das nach dem Deutsch-französischen Krieg (1870/71) gegründet wurde, wurde der Feuerschutz straffer organisiert. Zuvor gab es lediglich in den Städten Feuerlöschordnungen und auf dem Lande nur lose Zusammenschlüsse, die mehr schlecht als recht ausgerüstet und gegliedert waren.
In der damaligen Gesamtgemeinde Dietersdorf (bestehend aus den Ortsteilen Dietersdorf, Unter- und Oberwolkersdorf, Raubershof, Unter- und Oberbaimbach sowie Holzheim) bestand eine Pflichtfeuerwehr. Da die Gemeinde selbst jedoch wenig Interesse an einer Freiwilligen Feuerwehr zeigte, entschlossen sich im Juni 1884 in Wolkersdorf 18 Männer zur Gründung einer solchen. Der Landwirt und Gemeinderat Georg Stief stellte das Geld zur Anschaffung einer Spritze, der sonstigen Gerätschaften und zum Bau des Spritzenhauses zur Verfügung. Wurde schon damals in der Dietersdorfer Straße, also am auch heute noch gültigen Standort des Gerätehauses, errichtet.
Über die ersten Jahrzehnte sind keine Aufzeichnungen erhalten. Der Erste Weltkrieg unterbrach zwangsläufig den normalen Dienst. 1919 und 1920 finden sich dann erste Berichte über Brände, zum Beispiel in einer Fabrik in Mühlhof (Leonische Drahtfabrik) und in Wolkersdorf.
1934 konnte die erste Motorspritze angeschafft werden. Diese wurde bei zahlreichen Einsätzen nach den Luftangriffen auf Nürnberg während des Zweiten Weltkriegs eingesetzt und war bis weit in die 1960er Jahre in Gebrauch. 1946 wurde eine zweite Motorspritze angeschafft.
Einsätze größeren Ausmaßes waren danach der mehrtägige Waldbrand 1947 bei Worzeldorf und Menschen- und Tierrettung aus der überschwemmten Badehalle im Rednitztal 1954.
1956 und 1957 erfolgte nach längerer Wartezeit der Bau des jetzigen Gerätehauses in Eigenarbeit, die Anschaffung eines Löschfahrzeuges und der notwendige Umbau für Feuerwehrzwecke. Der Ausbau der „Technischen Hilfeleistung“ sowie die Ölschadenbekämpfung waren die Hauptthemen der 60er Jahre.
1965 erfolgte die Indienststellung eines modernen Löschfahrzeuges LF16 TS. Das bisherige Löschfahrzeug wurde als Mannschaftswagen weiter im Dienst behalten. Die Anzahl an Einsätzen hatte sich in dieser Zeit enorm gesteigert, sodass die Freiwillige Feuerwehr Wolkersdorf quasi als „Mädchen für alles“ zum Auspumpen von Kellern, zu Unwetterschäden, Verkehrsunfällen, zur Beseitigung von Wespen- und Hornissennestern, aber auch zu Wald- und Rasenbränden gerufen wurde.
Im Zuge der Landkreisreform 1972 wurde auch die Freiwillige Feuerwehr Wolkersdorf in den Stadtverband Schwabach eingegliedert. Die Wehr blieb jedoch selbstständig und wurde lediglich in „Freiwillige Feuerwehr Schwabach-Wolkersdorf“ umbenannt. 1975 hat die Feuerwehr außerdem die Räumlichkeiten des ersten Obergeschosses des ehemaligen Rathauses der Gemeinde Wolkersdorf in der Tuchergasse bezogen. In bewährter Eigenarbeit wurden die Räume saniert und werden seither zu Schulungs- und Vereinsaktivitäten genutzt.
Zum 100-jährigen Gründungsjubiläum des Vereins, im Jahr 1984, konnte die von vielen Mitgliedern lang ersehnte Fahne geweiht werden. Ihre Finanzierung hatte zehn Jahre gedauert und konnte mithilfe eines 1974 eigens eingerichteten Spendenkontos realisiert werden.
1985 wurde das Bayerische Feuerwehrgesetz erlassen. Durch dieses wurden die Aufgaben der Feuerwehren getrennt. Der aktive Teil, also die Lösch- und Hilfeleistungen, wurden als „Freiwillige Feuerwehr Schwabach-Wolkersdorf“ eine öffentliche Einrichtung, die Stadt Schwabach fungiert als Gewährsträger. Der Verein „Freiwillige Feuerwehr Wolkersdorf e. V." auf privatrechtlicher Basis unterstützt die Aktiven mit Ausrüstung und Betreuung für ihren Dienst.
Seitdem engagiert sich der Wolkersdorfer Feuerwehr-Verein durch zahlreiche gesellschaftliche Veranstaltungen, beispielsweise die Organisation von Faschingsbällen und Freizeitaktivitäten, oder die Werbung mehrerer Jugendgruppen für die Feuerwehr.
Im Jahr 1991 wurde ein neues Fahrzeug beschafft: Die Feuerwehr Wolkersdorf erhielt ein LF 8 mit Ausrüstung zur Technischen Hilfeleistung. Dieses Fahrzeug ist nach wie vor im Einsatz. Technischen Fortschritt gibt es aber auch in der Wolkersdorfer Feuerwehr: So wurden Anfang der 2000er Jahre Funkmelde-Empfänger zur Alarmierung der Aktiven eingeführt, um die in die Jahre gekommene Sirene schrittweise abzulösen.
In den Jahren 2006 und 2007 wurden Umbauarbeiten am Gerätehaus vorgenommen. Ein Tor fiel geräumigeren Umkleideräumen zum Opfer, sodass es künftig auch eine getrennte Umkleidemöglichkeit für weibliche Feuerwehrmitglieder gibt.
Im Jahr 2009 wurde das 125-jährige Jubiläum der Feuerwehr Wolkersdorf gefeiert. Bei einem bunten Festprogramm, das sich über fünf Tage streckte, stemmten die Feuerwehrmitglieder gemeinsam mit Freunden und Bekannten ein großes Event.
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