Ortsgeschichte
Wolkersdorf im Wandel der Zeit
Der Name Wolkersdorf geht wohl zurück auf den Siedlungsgründer namens Wolkold. Um 1241 wurde der Ort als „Wolcolfesdorf“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte ursprünglich zur Katzwanger Mark, die dem Kloster Ellwangen unterstand. 1296 verkaufte das Kloster Ellwangen die Katzwanger Mark an das Kloster Ebrach. 1297 wurde ein Ortsadel zu „Vokoltstorf“ erwähnt, der bis zum 14. Jahrhundert nachweisbar ist. In der Folgezeit wurden Nürnberger Patrizier Grundherren des Ortes und des Schlosses. Einige dieser Familiennamen, zum Beispiel Tucher, Waldstromer, Landauer oder Haller, finden sich noch heute in Wolkersdorfer Straßennamen wieder. Am längsten hatten die Fürer von Haimendorf das Schloss in Besitz (1630–1843).
1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Oberwolkersdorf 7 Anwesen und in Unterwolkersdorf 11 Anwesen. Alle Anwesen unterstanden dem Nürnberger Eigenherrn von Fürer.
1863 verkaufte Karl Christoph Oelhafen von Schöllenbach die Hälfte des Schlosses und seinen Gutsbesitz an Handwerker, Bauern und Gütler. Damals erwarb der Wirt und Gutsbesitzer Johann Georg Stief von Hohenstein den Wirtschaftshof mit dem Voitenhaus.
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Wolkersdorf, mit seinen beiden Dörfern Ober- und Unterwolkersdorf, dem Dorf Dietersdorf, den Weilern Holzheim, Ober- und Unterbaimbach sowie der Einöde Raubershof, 1808 dem Steuerdistrikt Dietersdorf und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Dietersdorf zugeordnet. 1959 wurde die Gemeinde nach Wolkersdorf umbenannt. Am 2.3.1967 beschloss der Gemeinderat die Einführung eines eigenen Gemeindewappens. Das Bayerische Staatsministerium des Inneren stimmte zu. Das gespaltene Wappen zeigt vorne das Wappenbild der Fürer von Haimendorf und hinten das Wolkersdorfer Schloss. Am 1. Juli 1972 wurde Wolkersdorf - wie alle Orte der Gemeinde mit Ausnahme von Holzheim, das Nürnberg zugeordnet wurde - im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Schwabach eingegliedert.
Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Unterwolkersdorf wurde 1952 von der Pfarrei Katzwang abgetrennt und zu einer eigenen Pfarrei erhoben. Sie erbaute im gleichen Jahr die Pfarrkirche St. Christophorus in Wolkersdorf. Das ehemalige Oberwolkersdorf, also der westliche Teil von Wolkersdorf, gehört zur evangelischen Kirchengemeinde Dietersdorf. Die Katholische Pfarrei Nürnberg-Reichelsdorf erbaute 1965/67 in Wolkersdorf die Filialkirche Verklärung Christi, die am 19.5.1968 eingeweiht wurde.
Wolkersdorf zählt heute rund 4.700 Einwohner (Stand: 2017).